Barocke Üppigkeit, modernes Design, dicht gepackte Wissensvermittlung und nicht zuletzt Markgräfin Wilhelmine und dem UNESCO Weltkulturerbe gerecht zu werden – diese Ziele hatten die Lichtdesigner von Sein & Schein mit der Gestaltung des Redoutenhauses vor Augen. Durch enge und frühzeitige Zusammenarbeit mit der Ausstellungsgestalterin Valentine Koppenhöfer (szenographie koppenhöfer), dem Architekten Patrick Tetzlaff (Sichau und Walter Architekten) und den Kuratorinnen und Kuratoren der Bayerischen Schlösserverwaltung (Dr. Cordula Mauß, Maria Blenk, Florian Schröter und Tanja Kohwagner-Nikolai) ist dies so gut gelungen, dass das Projekt den German Design Award 2024 erhält.
Beginnend beim Foyer mit seinem stilisierten effektvoll beleuchteten Messing-Vorhang gelangt man über die Treppenhäuser wie durch eine Lichtschleuse in die Ausstellung. Die Ausstellungsräume könnten unterschiedlicher nicht sein, und in jedem übernimmt das Licht eine zentrale Rolle; als grafisches, lineares Element, um einen Trompe-l’oeil-Effekt (optische Illusion) zu erzeugen, um Messingoberflächen funkeln zu lassen und die Aufmerksamkeit auf kleinteilige Exponate zu lenken oder großformatige Gemälde zum Leben zu erwecken. Die chronologische Nutzungsgeschichte des Opernhauses wird durch Lichtlinien und Gobo-Projektionen der Jahreszahlen dargestellt. Dabei kommen 8 PHOS 15 Projektionssysteme zum Einsatz.