In der aufregenden Landschaft des unteren Ruhrtals, das geprägt ist von Natur, Landwirtschaft und Industriekultur, präsentiert die Kulturhauptstadt Europas, RUHR 2010, elf international renommierte Vertreter der Lichtkunst. Das Festival „Ruhrlights: Twilight Zone“ verwandelt ab September 2010 das Ruhrtal zwischen Hagen und Duisburg in eine faszinierende Lichtroute.
Andreas M. Kaufmann hat im Rahmen seines Projektes „Dem Ort seine Sprache“ zwei besondere Bauwerke an der Ruhr beleuchtet. Das ist zum einen eine alte Industriemauer an der Heinrichshütte in Hattingen und zum anderen die Burgruine Hardenstein bei Witten, die direkt am Ufer der Ruhr liegt.
Die Technik
Mit leistungsstarken Außenprojektoren von Derksen Lichttechnik projiziert Kaufmann Worte der Ruhrgebietsprache auf das Mauerwerk. Um die Flächen mit den Projektionen abzudecken, kommen insgesamt 10 Projektoren zum Einsatz. Die Gobos wurden in Zusammenarbeit mit dem Künstler so gestaltet, dass der Text zwischen den Projektionen nahtlos hinüber fließt. Verzerrungen, die durch die versetzte Anbringung der Projektoren entstehen, wurden durch ein aufwändiges Messverfahren aus den Motiven herausgerechnet.
Natur- und Umweltschutz
Eine weitere Herausforderung war es, die Auflagen von Natur- und Umweltschutz zu erfüllen. Eine Genehmigung des Projektes erfolgte unter der Voraussetzung, dass der naturnahe Lebensraum zahlreicher nachtaktiver Insektenarten nicht durch ungerichtete Beleuchtung, auch „Lichtsmog“ genannt, belastet wird. Durch die exakte Berechnung der Gobos auf die beleuchteten Flächen wurden alle Anforderungen erfüllt.
Die Wirkung
Die umhüllende Schrift aus Licht lässt bei Anbruch der Dämmerung an diesen besonderen Orten einen neuen Kontext entstehen, macht auf geheimnisvolle Weise Bedeutungen sichtbar, die am Tage verborgen bleiben. Das Mauerwerk entsteht in der Dunkelheit neu, wird zu einem Symbol und zu einer Schrifttafel, die weit über die Flusslandschaft sichtbar ist.