Die Sternwarte Bochum mit dem Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung befasst sich mit der Erforschung der Erde mit Mitteln der Weltraumtechnik. Sie ist außerdem ein Bildungszentrum mit Angeboten in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimawandel und Himmelsbeobachtung sowie Teil von esero Germany, dem deutschen Weltraumbildungsbüro der ESA.
Das Fundament für die heutige Einrichtung wurde bereits im Jahr 1946 durch Heinz Kaminski mit der Gründung der Volkssternwarte Bochum gelegt. Das Raumfahrtzeitalter begann im Sommer 1957, als man sich auf den Empfang der ersten amerikanischen Satelliten vorbereitete. Am Morgen des 5. Oktober 1957 drangen in Bochum dann die ersten Signale des sowjetischen Erdsatelliten Sputnik I aus dem Lautsprecher. Bochum war die erste Station, die Sputnik I in der westlichen Welt empfangen konnte!
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte Raumfahrt-Pionier Heinz Kaminski die Sternwarte Bochum zu einer international anerkannten Einrichtung der Satelliten- und Weltraumforschung weiter. Den ersten umfassenden Einsatz hatte die Anlage mit der Begleitung der Apollo-Missionen der Amerikaner, am bekanntesten sicher die Landung von Apollo 11 am 20 Juli 1969 auf dem Mond. Noch heute werden die unabhängigen Aufzeichnungen des Bochumer Instituts als Beweis für die Landung der Amerikaner auf dem Mond herangezogen. Die heutige Einrichtung unter Leitung von Thilo Elsner ist in Forschungsprojekte der NASA und des DLR eingebunden; mit der 20m-Parabolantenne im Radom der Sternwarte Bochum werden täglich Sonnendaten der STEREO-Sonden aus mehr als 100 Millionen Kilometern Entfernung empfangen.
Die Lichtprojektionen auf der folienbespannten Kuppel mit ca. 40 m Durchmesser locken am Abend zahlreiche Schaulustige an und präsentieren das Gebäude als eine lebendige Landmarke. Das Projektionssystem, ein PHOS 85 outdoor befindet sich unter dem Dachvorsprung des gegenüberliegenden Gebäudes in ca. 75 m Entfernung. Das verwendete Tele-Projektionsobjektiv mit 135 mm Brennweite ermöglicht nach Sonnenuntergang helle und kontrastreiche Projektionen. Um die Motive möglichst gerade zu projizieren, wurde im Vorfeld die durch den geneigten Projektionswinkel verursachte Verzerrung mit Hilfe einer Messprojektion bestimmt. Mit Hilfe der so ermittelten Daten wurden die Projektionsmotive mit einer „Vorverzerrung“ angefertigt, welche die ursprüngliche Verzerrung ausgleicht. Das Verfahren wird als Keystonekorrektur bezeichnet.
Hardware:
1 x PHOS 85 outdoor
1 x Teleobjektiv 135 mm
Gobos inkl. Keystonekorrektur