Wer sich für Lichtkunst in Europa interessiert wird schnell auf Detlef Hartung und Georg Trenz aufmerksam. Das Künstlerduo mit den geografischen Wurzeln in Köln und München inszeniert seit 1996 gemeinsam Lichtprojektionen im öffentlichen Raum. In den Werken von Hartung und Trenz spielt die Sprache eine große Rolle, welche in Form von Worten, Zeilen oder alphanumerischen Code über Bauwerke, Landmarken oder Parkanlagen projiziert wird. Jedes Werk nimmt Bezug auf den geografischen und historischen Kontext. Zu den bekanntesten Projektorten zählen der Kölner Dom, der Loreleyfelsen, das Kloster Fürstenfeld oder die Medina von Tunis. Die Typografie der projizierten Texte ist modern, serifenlos und bildet über den Inhalt hinaus eine grafische Einheit. Die Lichtkunst von Hartung und Trenz ist häufig animiert, wobei digitale Hochleistungsprojektoren zum Einsatz kommen. Für statische Lichtprojektionen werden klassische Dia- und Goboprojektoren verwendet.
Das Projekt „Enchanted Gardens“, im Rahmen des International Festival of Light Art in Schloss Arcen, bezaubert die Besucher in einem Spannungsfeld zwischen barocker, repräsentativer Gartenarchitektur und moderner Lichtkunst. Der Rosengarten des Schlosses mit seinen Kompositionen aus Pflanzen, Teichen und historischen Bauwerken wird zur Projektionsfläche für die in Worten und Zeilen gruppierten Versalien von Hartung und Trenz. Eingesetzt werden analoge Projektionsstrahler vom Spezialisten Derksen Lichttechnik aus Gelsenkirchen. Als Projektionsvorlagen dienen dauerbeständige Glasgobos, worauf die Texte mit Hilfe eines Hochleistungslasers eingraviert werden. Optische Verzerrungen, eine Staffelung in der Tiefe und letztendlich ein Sich-Auflösen der Lichtprojektionen in der Entfernung sind Teil des Kunstwerks.